„Verstehen, staunen, begreifen“ – unter diesem Motto steht das Projekt „Wetterballon“, das am Montag, 18. November 2019, an der Städtischen Sekundarschule Meinerzhagen begonnen hat. Eigentlich sollte der Ballon am Donnerstag, 21. November, um 9.30 Uhr vom Schulhof abheben. Aufgrund der Wetterlage wird dieser Start aber auf den Mai 2020 verschoben
Doch bis Ende der Woche wartet noch viel Arbeit auf die neun Zehntklässler, die unter der Anleitung mehrerer Lehrkräfte das komplette Projekt selbst vorbereiten. Ob der Bau einer Schutzbox für den GPS-Tracker, das Testen des Trackers und der Kamera, die den Flug filmen soll, oder die Vorbereitung von verschiedenen Experimenten, die während des Ballonfluges erfolgen: die Aufgaben sind vielfältig. „Die Lehrkräfte sind vor Ort und leiten an, die Schüler müssen sich absprechen“, nennt Tina Nöcke von der SIHK Hagen, die das Projekt unterstützt, einen wichtigen Aspekte der Aktion. Neben der Teamfähigkeit sind aber auch eigenverantwortliches Handeln und vor allem das Auseinandersetzen mit den unterschiedlichen MINT-Fächern (Mathematik,Informatik,Naturwissenschaft,Technik) notwendig.
Finanziert wird die Aktion vom Verein Technikförderung Südwestfalen – immerhin fallen Kosten von fast 2000 Euro an. Aufgrund der Kürze der Projektwoche hat Tina Nöcke auch schon einige Vorarbeiten geleistet, zum Beispiel die nötigen Genehmigungen eingeholt. So braucht es eine Aufstiegsgenehmigung von der Bezirksregierung Münster für ein „leichtes Flugobjekt“ (unter vier Kilogramm), die Genehmigung der Schule und des Grundstückseigentümers der Startfläche (in diesem Fall der Stadt Meinerzhagen) und nicht zuletzt eine Lufthalter-Haftpflicht.
Der Ballon selbst besteht aus weißem Naturkautschuk, hat einen Durchmesser von ca. zwei Metern und wiegt ca. zwei Kilogramm. Inklusive rotem Fallschirm, der Styroporsonde mit Tracker und Kamera sowie der geplanten Experimente darf ein Gewicht von 3,9 Kilogramm nicht überschritten werden. Das gesamte Flugobjekt wird bis zu 17,50 Meter hoch. Die Hülle wird mit Helium gefüllt – hier unterstützt das Gasecenter Schürmann die Schüler – und steigt dann bis auf 36.000 Meter in die Stratosphäre. Während des Fluges filmt die eingebaute Kamera die Experimente und kann so unterschiedliche Fragestellungen aufklären, z.B. was mit bestimmten Flüssigkeiten während des Aufstieges geschieht. Am Ende wir der Kautschuk-Ballon irgendwann platzen, die Reste werden dann dank des Fallschirmes langsam zu Boden gleiten. Mit Hilfe des Trackers können die Schüler den Flug jederzeit verfolgen und werden schließlich mit einem Bus zur Landestelle fahren, um die „Reste“ einzusammeln.
Der Ballon kann am Donnerstag nicht starten, da bestimmte Voraussetzungen (z.B. keine geschlossene Wolkendecke) erfüllt sein müssen. Deshalb wurde der Start auf das kommende Frühjahr verschoben; rechtlich ist dies kein Problem. So oder so können sich Interessierte am kommenden Samstag, 23. November, von 9.30 bis 13 Uhr beim Tag der offenen Türen an der Sekundarschule Meinerzhagen über dieses und auch alle anderen Projekte der Projektwoche informieren.