Die Kolleginnen und Kollegen der Rothensteinschule bereiten schon seit Freitag das neue Schuljahr vor, für die Schüler und Schülerinnen wird es am heutigen Mittwoch ein Wiedersehen nach den Sommerferien geben. Einer jedoch wird ab heute fehlen: Ralf Schulte. Der Hausmeister ging mit Beginn der Ferien nach 35 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand.
Mit der „Städtischen Sekundarschule“ geht auch Ralf Schulte
Und so wird Schulte als einer der letzten Hausmeister der „Städtischen Sekundarschule Meinerzhagen“ in die Annalen eingehen. Offizielles Dienstende ist der 31. August, für die letzten Tage nach den Ferien waren aber noch genügend Urlaubstage übrig. Die neu gewonnene Freizeit wird er nun mit seiner Frau Gisela genießen. Mit der kam er 1989 aus Plettenberg nach Meinerzhagen – um sich beruflich zu verändern. Bereut hat er das bis heute nicht. Seit mehr als drei Jahrzehnten kümmert er sich um die Gebäude am Schulzentrum Rothenstein – und um die Menschen, die darin ein und aus gehen. Seien es die Schüler, die Lehrer, die Kursteilnehmer an VHS-Kursen oder die Sportler, die die Sporthalle für Training und am Wochenende für Turniere, Meisterschaftsspiele oder Veranstaltungen nutzen: Sie alle haben Ralf Schulte über die Jahre kennengelernt, und er hat sie kennengelernt. Von vielen Schülern, die vor Jahrzehnten ihren Abschluss an der Schule gemacht haben, kennt Schulte noch die Namen.
Veränderungen miterlebt und mitgestaltet
In den mehr als drei Jahrzehnten hat der Hausmeister auch miterlebt, wie sich ein Gebäude verändern kann. Von außen sieht man fast keine Veränderungen, drinnen dafür um so mehr: Neue Böden, neue Technik (z.B. Überwachungskameras, digitale Tafeln), neues Mobiliar, der Anbau, die Erweiterung der Mensa – viel hat sich getan in den vergangenen 35 Jahren. Die Aufgaben für den Hausmeister indes sind fast gleich geblieben, wenn auch an manchen Stellen modernisiert: Das Beheben kleinerer Schäden gehört ebenso dazu wie die Abstimmung mit dem Gebäudemanagement bei größeren Arbeiten. Und so kommt es, dass kein Tag wie der andere ist – ein Umstand, den Ralf Schulte an seinem (Ex-)Job besonders schätzt.
Ein „Kasten“ als langjähriges Refugium
Was ebenfalls seit Anfang an geblieben ist, ist der „Kasten“ direkt neben dem Eingang zur Schule, das Hausmeister-Büro. Allerdings hat auch hier die Technik Einzug gehalten: Mit Laptop und Monitoren für die Überwachungskameras. Die Arbeit hat sich Ralf Schulte mit einem Kollegen geteilt. Entweder gab’s die Frühschicht, bei der die Hausmeister schon lange vor den Schülern und Lehrern anfangen, um z.B. alle Eingänge aufzuschließen, oder die Spätschicht. Die geht bis 22.15 Uhr und ist vor allem wegen der Sporthalle, aber auch wegen der VHS-Kurse notwendig. Mit der jüngsten Neuerung, der Umzäunung der Schule, hatte Ralf Schulte nichts mehr zu tun – begrüßen tut er den Zaun trotzdem, zum Schutz vor Vandalismusschäden. Die sind eines der wenigen Dinge, der er in Zukunft nicht vermissen wird.